"Der Schulchat RLP soll den Schulalltag in vielen Situationen einfacher und komfortabler machen.", so lautet eine zentrale Botschaft der rheinland-pfälzischen Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) bei der Vorstellung des auf dem Matrixprotokoll basierenden Messengers Schulchat RLP.
Eine Meldung zu der Präsentation des Schulchats RLP ist in folgenden Medien veröffentlicht:
- Ministerium für Bildung Rheinland-Pfalz
- Portal BildungsKlick
- SWR Aktuell
- tagesschau
- TV Mittelrhein
- Golem (fairkom wird als Partner benannt)
- Zeit online
- Computerbild
- t3n (fairkom wird als Technik-Partner benannt)
Ankündigungen:
Die Umsetzung des Schulchats RLP erfolgt mit Matrix als offenes Protokoll für eine dezentralisierte und sichere Echtzeitkommunikation. Als Server kommt Synapse zum Einsatz, FluffyChat dient als Client. Um den Anforderungen, besonders im Hinblick auf relevante, pädagogische Funktionen, gerecht zu werden, wurde FluffyChat angepasst und erweitert. Hinzu kam beispielsweise die Option, für Nachrichten eine aktive Lesebestätigung zu fordern.
Für andere Bundesländer besteht die Möglichkeit, den Schulchat ebenfalls einzuführen. Der Messengerdienst wird als Open-Source-Software veröffentlicht und fairkom unterstützt gerne bei der Implementierung.
FAQ
Wieso Matrix?
Es gibt eine Vielzahl möglicher Open-Source-Kommunikationsumgebungen, dennoch ist eine große Dynamik hinsichtlich Matrix zu beobachten. Die deutsche Industrie und der öffentliche Sektor setzen zielgerichtet Matrix-basierte Lösungen ein. Vom BWMessenger für die Bundeswehr bis hin zur Gesundheitsgesellschaft Gematik, die Matrix für eine interoperable sichere Kommunikation spezifiziert und in Auftrag gegeben hat, wächst die Liste schnell.
Das Matrix-Protokoll ist öffentlich zugänglich. Die Matrix Foundation trägt Sorge für den Standard und garantiert dessen Offenheit. Rocket.Chat hingegen ist venture-capital-finanziert. Zentrale Features wie unter anderem die Arbeit mit benutzerdefinierten Rollen und Berechtigungen sind auf die Enterprise-Version beschränkt, welche den Kauf von Lizenzen erfordert. Zum Vergleich eine Pro-Lizenz bei rocket.chat kostet 4,00€ pro Benutzer und Monat.
Warum FluffyChat als Basis-Client?
Element ist bekannt als häufig verwendeter und funktionsreicher Matrix-Client, warum also nicht diesen verwenden? Einer der Hauptgründe, weshalb die Entscheidung auf FluffyChat fiel, ist die einheitliche und einfach zu verwaltende Codebasis, Flutter. Damit können verschiedene Plattformen wie Android, iOS, Web und Desktop-Apps abgedeckt werden. Dies spart Zeit und reduziert den Aufwand dank einer flexiblen und leichten Handhabung. Element verfügt zwar über mehr eingebaute Funktionen, FluffyChat ist hingegen einfacher zu nutzen, warten und anzupassen.
Der ByCS Messenger basiert auf Element, wo verschiedene Programmiersprachen für unterschiedliche Plattformen Anwendung finden. Nach unserem Kenntnisstand ist der ByCS Messenger nicht Open Source Software. Der Source Code vom Schulchat RLP wird hier veröffentlicht und kann somit von anderen Bundesländern adaptiert werden.
Spezielle Anforderungen für den Schulbetrieb
Der Schulchat RLP ist speziell auf die Bedürfnisse aus dem schulischen Alltag von Lehrenden und Lernenden ausgerichtet. Dazu zählt beispielsweise die Bedingung, dass in jedem bestehenden Chatraum eine Lehrkraft anwesend sein muss und ein rollenbasiertes Konzept für die Kommunikationswege angewendet wird.
Innerhalb des rollenbasierten Konzepts ist die Kommunikation unter Schüler:innen ohne Lehrkraft nicht zugelassen. Aus technischer Sicht baut der Schulchat RLP auf dem offenen Kommunikationsprotokoll Matrix auf, welches konfigurierbar und erweiterbar ist. Weiterführende Kommunikationswege und andere Spezifikationen können stetig angepasst oder umgesetzt werden.
Zu den Anforderungen, welche für den Schulalltag in Rheinland-Pfalz entwickelt wurden, zählen die Möglichkeit eine aktive Lesebestätigung zu geben, eine Volltextsuche über alle Chaträume hinweg oder das Erstellen von Umfragen.
Leistungsfähige Server
Während der Pilotbetrieb noch auf herkömmlichen virtuellen Maschinen vorbereitet worden ist, wurde für den Produktionsbetrieb entschieden, in das Zeitalter des Cloud Computing einzutreten. fairkom hat dabei die IT Abteilung das Pädagogischen Landesinstituts dabei unterstützt, einen kubernetes Cluster im eigenen Rechenzentrum aufzubauen. Darauf wurden sodann die Deployments so ausgerollt, dass auch für eine halbe Million Schüler und Schülerinnen der SchulChatRLP verwendbar ist.