„Zwischen dem, was wir als Einzelne tun können, und dem, was Regierungen tun können, liegt ein großes unerschlossenes Potenzial, das ich die Kraft des Einfach-Jetzt-Machens nenne“, so Rop Hopkins, Begründer der internationalen Transition-Bewegung, in seinem Buch „Einfach jetzt machen“. Am 8. Oktober 2017 fand nun ein Treffen zur Gründung eines Österreich-„Hubs“ des internationalen Transition-Networks in der Robert-Jungk-Bibliothek in Salzburg statt. Beim ersten österreichischen Transition Treffen vor zwei Jahren in Graz waren ebenfalls zwei Mitglieder von fairkom mit dabei und pflegen ja regen Austausch mit Transition Deutschland, für die wir im Frühjahr 2017 die Transition-Initiativen.org Homepage samt Darstellungsbereich für einzelne Initiativen auf Drupal migriert haben.
Organisiert von Franz Nahrada, Betreiber eines DorfWiki, sowie David Steinwender von Transition Graz trafen sich Vertreter aus Kärnten, der Steiermark, Vorarlberg, Wien und Salzburg, die beruflich oder ehrenamtlich in der Entwicklung an kommunalen Entwicklungsprojekten arbeiten. Vorgestellt wurden etwa der Ansatz „Vitalgemeinde“, die „Transition Initiative Friesach“, das Modell Kommunalgenossenschaft auf Basis des neuen Revisionsverbandes „Rückenwind“, der Genossenschaftsgründungen erleichtert, die Plattform zur Synergie von Natur, Mensch und technologischem Fortschritt sowie das Projekt „Wandeltreppe“ in Vorarlberg. Aus Salzburg wurde von der „Plattform Zivilgesellschaft“ sowie der Online-Datenbank „Projekte des gelingenden Wandels“ berichtet.
David Röthler organisierte einen Livestream, somit konnten auch Kolleginnen anderer Bundesländer mitdiskutieren und eine Liveschaltung zum Transition Network – Büro in Brüssel hergestellt werden. Filipa Pimentel, die internationale Hub Koordinatorin, berichtete über den Wandel der Transition Bewegung zu einem wirklich global aufgestellten Netzwerk von aktiven Gruppen in mehr als 2000 Gemeinden weltweit.
Beim Transition-Österreich-Treffen wurde deutlich, dass es eine Vielzahl an kommunalen Ansätzen für den ökologischen und sozialen Wandel gibt – von Klimabündnis-Gemeinden über e-5-Gemeinden bis hin zu Fairen Gemeinden. Das Besondere an Transition Initiativen ist, dass der Impuls von engagierten Bürgern und Bürgerinnen ausgeht, die konkrete Projekte umsetzen. Dies verbindet Transition Initiativen mit der neuen österreichischen Initiative „Lebenswerte Gemeinde“, die mit an die 300 Teilnehmenden am Kongress „Kommunale Intelligenz“ im Salzburger Odeion am 7. Oktober 2017 ein starkes Lebenszeichen von sich gaben. Keyspeaker war der Hirnforscher Gerald Hüther, Autor eines Buches „Kommunale Intelligenz“. Sein Ansatz: zuerst mit einer Kommune ein gemeinsames Anliegen formulieren, dann werden alle gerne mit arbeiten. Eine Vision sei zu unkonkret, ein Projekt zu kurz, nur ein Anliegen schafft es, ein längerfristiges Engagement zu erreichen.
Es deutet sich ein intensiver Prozess der Diskussion zwischen den verschiedenen zivilgesellschaftlichen Strömungen an, und Salzburg könnte – mit Hüthers sehr aktiver Beteiligung – zum Austragungsort eines großen Come-Together kommunaler Initiativen aus ganz Österreich im Jahr 2018 werden.
Fotos und Text: David Röthler, Hans Holzinger; Text für fairkom angepasst von Roland Alton
Protokoll